Disney Okkult I
Subliminale Botschaften bei Disney

Zahlreich sind die YouTube-Videos und Blogartikel, die sich mit sexuellen Anspielungen in Disney-Produkten sowie Walt Disneys The Order of DeMolay-Mitgliedschaft beschäftigen. In den Beiträgen wird u.a. auf Figuren in Disney-Animationsfilmen mit sichtbaren, teils erigierten Penissen, das in Wolken oder Zweigen versteckte Wort "SEX" und Szenen unangemessener Annäherungen von Erwachsenen an Kinder hingewiesen (siehe die Links unten). Ich möchte hier den Blick auf einen anderen, bisher wenig beachteten Aspekt okkulter Symbolik bei Disney lenken.

Disneys Glaubensbekenntnis
Ein Trinkbecher aus den 80er Jahren mit Disney-Motiv zeigt eine tanzende Minnie Maus im Cheerleaderkostüm mit Pompoms. In der Figur sind - in kodierter Form - die vier Wendepunkte des Sonnenjahres (Tag-und-Nacht-Gleichen und Sonnenwenden) verborgen.



Minnie Maus als Cheerleaderin (gr. Abb.)

Im Bild werden die Sonnenwend-Zeitpunkte durch Datumsangaben repräsentiert, die Äquinoktien durch Andeutung der Sternbilder, in denen die Sonne nach astrologischer Konvention zu diesem Zeitpunkt steht. (Diese Konvention bildet nicht die astronomischen Verhältnisse im heutigen Sonnenjahr ab. Heute steht der Frühlingspunkt des Sonnenjahres im Sternbild Fische.)



Sonnenjahr mit Wendepunkten


Äquinoktien und zugehörige Tierkreiszeichen



Frühlings-Äquinoktium
Die Form des linken Pompoms deutet einen dreieckigen Widderkopf mit spitzem Kinn an. Der Schwung des gerundeten Griffes der Hand setzt sich fort in der Konturlinie des Pompoms und erinnert so an ein Widderhorn.





Sommer-Sonnenwende
Minnies Haarband kodiert das Datum der Sommersonnenwende (21.6.): Schneidet man die beiden Schlaufen links vom Knoten an den Enden auf, ergeben sich vier spitzwinklige Dreiecke. Diese deuten mit ihrer V-Form das römische Zahlzeichen für die Zahl Fünf an. In der Summe ergibt sich, zusammen mit dem senkrechten Haarbandstreifen darunter (interpretiert als röm. Zahl I = 1), die Zahl 21.
Auf der rechten Seite lassen sich die beiden Enden des Haarbands (Dreiecksform und Konturlinie des abgedeckten zweiten Endes) entsprechend als römische Zahlen V und I lesen, was in der Summe sechs ergibt.



Fasst man die linke Summe als Datums-, die rechte Summe als Monatsangabe auf, erhält man das Datum der Sommersonnenwende.

Herbst-Äquinoktium
Minnies Handballen und Konturlinien des rechten Pompoms deuten das astrologische Zeichen des Sternbildes Waage an.




Winter-Sonnenwende
Das Tagesdatum der Wintersonnenwende (22.12.) ist spiegelverkehrt im Rocksaum der Cheerleaderin verborgen. Die Konturlinien der Faltenrock-Segmente deuten jeweils eine Ziffer an.



Rocksaum kodiert Datum der Wintersonnenwende


Ins Gesicht geschrieben
Verbindet man die Bildpositionen der vier Kodierungen mit Linien, ergibt sich ein Kreuz. Dabei findet sich auf drei der Positionen ein Bildzeichen, das Licht repräsentiert. Im Frühlings- und im Herbstbereich sind es die goldenen Manschetten der Cheerleaderin: das Edelmetall Gold ist in der Alchemie der Sonne zugeordnet. Im Sommerbereich bildet der Haarbandknoten ein Zentrum, zu dem sternförmig die Konturlinien des Haarbandes hinführen: die Sonne im Zeitraum größter Helligkeit. Der Winterbereich ist dagegen durch die schwarz ausgefüllte Schleife, die das obere Ende der Ziffer Eins darstellt, als Zeitraum größter Dunkelheit markiert.




Dem Zentrum des durch die vier Punkte angedeuteten Sonnenrades als Jahresrad kommt im Kontext christlicher Kunst eine besondere Bedeutung zu. Der Symbolforscher Manfred Lurker erläutert in seinem Wörterbuch der Symbolik: "[die] Nabe [im Kreuz im Rad] ist das göttliche Zentrum, um das sich die ganze Welt dreht" (Artikel "Rad").

Allerdings handelt es sich bei diesem Disney-Motiv nicht um christliche Kunst. So erscheint auf Minnies verzücktem Gesicht im Zentrum des Rades nicht Christus, sondern der Gottesname "Elohim". Elohim ist der Gott der hebräischen Bibel − des Tanach (vgl. Wikipedia: "Elohim").


Die exakte Bedeutung des hebräischen Wortes Elohim wäre im Kontext weiterer Produkte der Disney-Welt zu untersuchen. Wenn man den Namen schlicht als Bezeichnung für den jüdischen Schöpfergott auffasst, erscheint der Motivkontext des Sonnenkreises unmotiviert. Im Zusammenhang freimaurerischer Mystik lässt sich dagegen ein Zusammenhang zur Himmelsmechanik und zum Licht aufzeigen. Albert Pike, einflussreicher Hochgradfreimaurer des Schottischen Ritus, schreibt in seinem Hauptwerk Morals and Dogma:

The world, the ancients believed, was governed by Seven Secondary Causes; and these were the universal forces, known to the Hebrews by the plural name ELOHIM. These forces, analogous and contrary one to the other, produce equilibrium by their contrasts, and regulate the movements of the spheres. The Hebrews called them the Seven great Archangels, and gave them names, each of which, being a combination of another word with AL, the first Phoenician Nature-God, considered as the Principle of Light, represented them as His manifestations. Other peoples assigned to these Spirits the government of the Seven Planets then known, and gave them the names of their great divinities. (Kap. 28, Quelle: freimaurer-wiki.de)

(Die Welt, so glaubten die Alten, wurde von sieben sekundären Ursachen regiert; und dies waren die universellen Kräfte, die den Hebräern unter dem Pluralnamen ELOHIM bekannt waren. Diese Kräfte, analog und gegensätzlich, erzeugen durch ihre Kontraste ein Gleichgewicht und regulieren die Bewegungen der Kugeln. Die Hebräer nannten sie die sieben großen Erzengel und gaben ihnen Namen, von denen jeder als Kombination eines anderen Wortes mit AL, dem ersten phönizischen Naturgott, der als das Prinzip des Lichts angesehen wurde, sie als seine Manifestationen darstellte. Andere Völker, die diesen Geistern die Regierung der sieben Planeten zugeteilt hatten, waren damals bekannt und gaben ihnen die Namen ihrer großen Gottheiten.)   [Übersetzung: Google Übersetzer]

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Editorische Notiz
Dieser Text bildet den Auftakt einer Reihe über subliminale Botschaften in Disney-Produkten, die hier in loser Folge erscheinen soll. Wenn ihr über neue Artikel informiert werden wollt, schickt mir eine Mail an:

m-hinzmann at gmx.de
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Links

• Thomas Kasunic: 2. Mindcontrol − und sie sind doch in unseren Köpfen, Macht der Medien
[YouTube-Video]   Der Vortragende zeigt Bildbeispiele aus Disney-Produkten (ab Min 57:57) sowie Quellen, die Walt Disneys Freimaurer-Mitgliedschaft belegen.  Link  Link 2

• MissConceptions1: Early Disneys 8   [YouTube-Video, Englisch]
Das Video zeigt einen frühen Disney-Werbefilm und problematisiert die Handlung.   Link

• Hank Kraychir: Walt Disney and Gnosis   [Blogartikel, Englisch]
Kraychir diskutiert die Möglichkeit, dass Walt Disney neben seiner unumstrittenen Mitgliedschaft in der Freimaurer-Jugendorganisation The Order of DeMolay weiteren Geheimgesellschaften angehört haben könnte.   Link

• Eugenia Kumryakova: Discreditation and devaluation of parenthood in “Disney” production   [Artikel, Englisch]
Die Autorin betrachtet kritisch das Familienbild in Disney-Spielfilmen.  Link

• MIND CONTROL − nichts ist wie es scheint: Die Wahrheit über Walt Disney [YouTube-Video]
Das Video zeigt zahlreiche Beispiele sexueller Andeutungen in Disney-Bildprodukten.   Link

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